aquaman

ted bundy

Paul Auster – 4321

Archibald Ferguson heißt der  jugendliche Held von Paul Austers neuem Roman, und er kommt darin gleich viermal vor, in raffinert verwobenen Variationen seines Lebens nach dem Motto: Was wäre geschehen, wenn…? So entwirft Auster ein grandioses, episches Porträt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika, einen Roman, in dem seine wichtigsten Themen versammelt sind – sein Opus Magnum.

Ich habe dieses Buch immer als sehr reizvoll angesehen, wollte es gern lesen aber eigentlich auch nicht. Das Nicht lässt sich leicht erklären, es ist gewaltig! Das Buch umfasst 1258 Seiten und wiegt enorm viel. Dennoch war die Fügung gut und es wurde als Werk in meinem Literaturclub vorgeschlagen und schon lag es bei mir auf dem Tisch. Das Problem war, ich konnte es wirklich nur im Sitzen lesen, es ist für alle anderen Lesehaltungen einfach viel zu schwer. Als reizvoll habe ich es immer angesehen, da es in seinem Umfang eine Herausforderung

darstellt, das Cover ist geradlinig und verrät nichts über den Inhalt und die Kommentare zu dem Buch waren durchweg positiv, zumindest die, die ich gelesen habe.

Zu Beginn hatte ich etwas Angst vor dem Buch, aber ich wurde sehr schnell eines Besseren belehrt. Ich hatte Freude beim Lesen, habe jeden einzelnen Protagonisten lebhaft verfolgt und war von Beginn an gefesselt und voll dabei.

4321 beginnt mit der Einreise eines jüdischen Mannes namens Ichabold in den USA am Anfang des 20. Jahrhunderts. Es gibt ein einleitendes Kapitel, in welchem die wichtigsten Informationen der Familiengeschichte der Fergusons dargelegt werden. Der Roman beginnt dann mit der Geburt des Hauptprotagonisten und es folgen vier unabhängige aber dennoch miteinander verwobene Versionen von Archibald Fergusons Lebens. Als Leser durchläuft man immer vier verschiedene Möglichkeiten seines Lebens, was der Frage: „Was wäre wenn…“ eine ganz neue Sicht verleiht. Jedes Kapitel hat den gleichen Startpunkt und entwickelt sich dann fortlaufend unterschiedlich. Die Kapitel sind in die unterschiedlichen Altersphasen von Archibald unterteilt und stellt sein Leben, mal länger und mal kürzer, umfassend dar. Wir erleben seine Erfolge und Misserfolge, Liebes- und Glücksmomente, Tod und Trauer und bekommen so nicht nur einen Einblick in sein Leben, nein auch in die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der USA in den 50er und 60er Jahren.

Im Großen und Ganzen möchte ich mich bei meinen Schilderungen nicht zu sehr im Inhalt verlaufen, ich möchte euch sagen, dass mich das Buch neugierig gemacht hat. Neugierig auf den Autor! Ich habe mich immer wieder gefragt: Wie viel von Paul Auster steckt in jedem einzelnen Ferguson?

Mein Fazit: Lest es! Nehmt euch Zeit, aber lasst euch nicht zu viel Zeit, man neigt dazu Inhalte zu vergessen oder sie zu vermischen.

 

 

 

 

Meine Messe in Bildern – die Leipziger Buchmesse 2018

Samstag war mein Messetag und ich habe   mich  durch die Gänge geschoben und mich für die nächsten Wochen und Monate inspirieren lassen. Natürlich habe ich auch das ein oder andere Buch erworben und ihm ein neues Heim gegeben.
Unterwegs war ich mit einigen verrückten Hühnern meines Literaturclubs. Wir haben  gemeinsam gelacht, gequatscht und über Bücher, Autoren und alles Mögliche philosophiert. Das Fazit der Leipziger Buchmesse 2018 – stürmisch, glatt und einfach nur fantastisch!

Hier sind einige Eindrücke von mir:

Die Wien – Bücher von Petra Hartlieb sind wundervoll. Eine große Empfehlung.

Ullstein Verlag

Verlag: ebersbach & simon

 

 

 

 

 

Ein toller Titel, ein tolles Buch – eine klare Kaufempfehlung!

lovleybooks – Treffen

Der erste Eindruck zählt und auch für mich ist ein tolles Cover immer sehr reizvoll.

 

 

 

 

 

 

Meine Messeausbeute – ich bin buchig glücklich!

 

 

 

 

Wiederbelebung

 Lange habe ich nichts von mir hören lassen. Mein letzter Post liegt schon etwas mehr als zwei Jahre zurück, eine schiere Ewigkeit…

 

Ich bin bereit.

Nun habe ich mir vorgenommen meinen Blog wiederzubeleben. Dies war keine spontane Entscheidung – nein. Ich spiele schon sehr lange mit dem Gedanken, konnte mich aber einfach nicht aufraffen etwas zu machen oder etwas zu schreiben. Es lag bisher nicht daran, dass ich nicht viel gelesen habe oder die gelesenen Bücher nicht besprechenswert waren, nein, auch das war nicht der Grund. Es ist manchmal einfach nicht der richtige Moment und nun ist er einfach da – für mich. Wie du beim Lesen bestimmt merken wirst, sind meine Gedanken etwas wirr… Lass mir einfach etwas Zeit, das wird schon wieder.

 

Also, ich möchte dir jetzt und zukünftig gern von meinen Leseerfahrungen berichten. Zurzeit lese ich „4321“ von Paul Auster. Dieses Buch war nicht meine eigentliche Wahl für Januar beziehungsweise Februar, aber ich lese es im Rahmen des Literaturclubs und bin nun wirklich sehr froh darüber.

Zu Beginn war ich über den Umfang des Buches sehr erschrocken, ich dachte mir, dass es unschaffbar ist dieses Buch auszulesen. Immer wieder derselbe Typ, immer wieder dasselbe Alter in unterschiedlichen Handlungssträngen und das über 1000 Seiten… Mitschriften dringend erforderlich! Puhh. Nun bin ich fast am Ende und es hat mich so gefesselt, ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Gestern erst dachte ich: „Nur mal kurz 50 Seiten lesen.“, schwups waren 150 gelesen. Wie das halt so ist.

 

Naja, ich möchte dir noch gar nicht so viel verraten, kann aber sagen, dass es toll ist!

 

Soviel erst einmal dazu, in diesem Sinne – Alles neu macht der Februar,

deine Frau Antje

 

Josefine Gottwald – Eiselfen. Das Bündnis

 

Eine uralte Fehde zweier Völker. Ein Mann, der sie vereinen kann. Und eine Frau,      die sich dafür opfern muss. Mit einem Ritual versucht die junge Priesterin Auriel ihr Volk zu retten, das gegen die Armee der Eiselfen in den Krieg zieht. Dem grausamen König Thírion scheint jedes Opfer recht, seine Feinde zu bezwingen, doch als er die gegnerische  Prinzessinentführen lässt, weiß er noch nicht, was für verschlungene Pfade das Schicksal vorsieht. Auriel findet plötzlich alle Fäden in ihrer Hand, aber sie fürchtet, dass sie den Frieden mit ihrem Leben bezahlt.

 

Josefine Gottwald – Autorin

Seitenzahl: 102

ISBN: 978-3-1518641367

 

Eiselfen ist ein Jugend-Fantasie-Roman und „Das Bündnis“ ist der erste Teil der neunteiligen
Eiselfen-Saga.

Die junge Auenelfin Auriel ist zu dem Zeitpunkt ihrer Entführung damit beschäftigt, ihre Ahnen um Schutz für den Krieg zu bitten. Sie ist die jüngste Tochter von König Óbron und
Priestern der Auenelfen. Entführt wird sie von Lúthien, dem Sohn des Herrschers der Eiselfen – Thírion.

In einer kurzen Nebenhandlung wird das Menschenmädchen Jordis durch einen Zauber versehentlich in die Welt der Elfen geholt, sie wird ebenso wie Auriel entführt und im
Schloss der Eiselfen gefangen gehalten.

Auriel und Jordis lernen sich in der Gefangenschaft kennen und entdecken eine Gemeinsamkeit, die Musik. Auriel spielt auf einer dreizehnsaitigen Leier und singt dazu Lieder von ihrem Volk. Diese klingen für Jordis sehr befremdlich, aber dennoch wunderschön, sie selbst spielt eine Blockflöte und gemeinsam erkunden sie die Musik der
anderen, um sich in der Einsamkeit Trost zu spenden.

Sehr schnell wird klar, das Thírion Auriel als Druckmittel gegen Óbron verwenden will, um sich aus einem Tausch gegen das Leben seiner Tochter im Krieg einen Vorteil zu verschaffen. Nach einem Gespräch zwischen beiden Königen kommt es zu einer Schlacht und das Schicksal nimmt seinen Lauf …

In diesem erstem Band der Eiselfen stecken viele Emotionen. Es gibt blutige Auseinandersetzungen, Verluste, eine Schlacht, eine schon ewig andauernde Familienfehde und eine Liebesgeschichte.

Eiselfen – Illustration von Martin Mächler

Der Einstieg in den Roman der Eiselfen ist mir etwas schwer gefallen, die Autorin, Josefine
Gottwald, hat eine ganz eigene Art zu schreiben und ich habe einige Seiten gebraucht, um in ihren Schreibstil zu finden. Wenn man sich aber erst einmal eingelesen hat, liest es sich wie von selbst. Die Idee, eine versteckte Parallelwelt zu der Menschenwelt zu inszenieren, ist keineswegs neu, aber der Einblick in eine Welt der Elfen und deren verschieden Gattungen ist eine fantastische Reise, welche ich mit Genuss erlesen habe. Die unterschiedlichen Charaktere des Romans zeigen keine stereotypen Muster auf, sie sind geheimnisvoll und durchaus bereit sich zu entwickeln, was ich bei Lúthien sehr interessant finde. Außerdem bin ich gespannt, was es mit Jordis auf sich hat, ihr Verbleib in der Elfenwelt ist ebenfalls ein spannender Handlungsstrang.

Hervorzuheben ist die Gestaltung des Buches, neben dem tollen Cover sind auch im Buch mehrere Zeichnungen, welche die Handlung untermalen. Es ist spürbar, wieviel Liebe zum Detail in diesem Buch steckt.

Letztendlich ist zu schreiben, dass ich während des Lesens immer neugieriger geworden bin, wie sich die einzelnen Personen, im Speziellen Auriel und Lúthien, weiter entwickeln werden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht einschätzen, was noch alles passieren wird und bin voller Vorfreude auf die kommenden Teile dieser Saga.

 

Mechthild Gläser – Die Buchspringer

Auf Schir Khans Rücken durch das Dschungelbuch   jagen, mit Goethes Werther die Hexen aus Macbeth bekämpfen und mit Elizabeth Bennet für den gut aussehenden Mr Darcy schwärmen … Die hätte Amy gedacht, dass sie den Figuren aus ihren Lieblingsbüchern so nah sein könnte! Doch sie ist eine Buchspringerin, und damit ist es ihr möglich, wirklich und wahrhaftig in jede Geschichte einzutauchen, die sie schon immer einmal selbst erleben wollte. Amy testet ihre neue Fähigkeit ausgiebig – bis in der Buchwelt plötzlich gar nichts mehr so ist, wie es sein sollte.

 

Seitenzahl:380

Loewe Verlag

ISBN: 978-3-7855-7497-3

 

Der Roman handelt von Amy Lennox, welche mit ihrer Mutter Alexis in Bochum lebt. Die Geschichte beginnt mit einem Aufbruch, Mutter und Tochter verlassen fluchtartig das Land, um nach Schottland zu reisen. Dort lebt Amys Großmutter, auf der kleinen Insel Stormsay. Neben der Familie Lennox gibt es auf der Insel noch eine zweite Familie – die Macalisters. Seit vielen hundert Jahren gibt es eine Fehde zwischen beiden Familien, aufgrund dieser vor vielen Jahren ein Buch nahezu zerstört worden ist. Da beide Familien für den Erhalt der Buchwelt und der Bücher kämpfen wurde nach diesem Vorkommnis ein Friedenspackt geschlossen.

Dort angekommen, erfährt Amy, dass sie kein normales Mädchen ist, sondern auch eine Buchspringerin. Sie kann ebenso wie Will und seine Schwester Betsy Macalister in jedes beliebige Buch springen und in der Geschichte umherwandeln, sie kann mit den Figuren kommunizieren und Details verändern – was sie natürlich tunlichst vermeiden sollte. Sehr schnell wird klar, dass Amy eine sehr begabte Springerin ist. Sie freundet sich in der  Buchwelt mit Goethes Werther an und wandelt mit ihm durch die Welt der Bücher.

 

Von diesem Zeitpunkt an, kommt es immer wieder zu eigenartigen Vorkommnissen in der Buchwelt und in der Draußenwelt. Es kommt zu Veränderungen in den Geschichten, wichtige Details, welche Romane ausmachen, werden gestohlen, ein Dieb treibt sein Unwesen und jemand kommt zu Tode. Amy versucht mit der Hilfe von Will die seltsamen Ereignisse aufzuklären, doch da in der Buchwelt alles anders ist als in der Draußenwelt und auch fast alles möglich ist, wird der Kampf gegen das Böse schwerer als gedacht.

 

Das gesamte Buch ist aus Amys Sicht geschrieben. Sie ist eine sehr unsichere Person als sie dann Will kennen lernt, ist sie, aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen mit anderen Teenagern, sehr vorsichtig und wenig aufgeschlossen. In anderen Teilen des Buches scheint sie einen Wandel zu vollzeihen und wirkt auf einmal souverän und zielorientiert. Mir erschließt sich die Hauptprotagonistin nur sehr wenig, sie ist sehr ambivalent in ihrem Denken und Fühlen, wie auch in ihrem Handeln. Mir fiel es sehr schwer, mich in sie hinein zu fühlen.

 

Insgesamt finde ich die Idee, in Bücher hinein springen zu können sehr schön und auch der Grundaufbau der Buchwelt und der Draußenwelt ist einzigartig und fantastisch, aber leider bleibt es auch bei dieser Idee. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht und auch noch mehr spannende Verfolgungsjagten durch die verschiedenen Bücher. Der Aufbau des Buches, mit der nebenbei und doch dazugehörigen erzählten Geschichte, ist für mich sehr gelungen. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Verbindungen zu den drei verbleibenden Märchengestalten in der Draußenwelt gewünscht, um die Geschichte an dieser Stelle abzurunden.

Fazit:

Leider fehlt es mir insgesamt an Tiefgang, auch wenn es sich um einen Jungendroman handelt, ist die Idee ausbaufähig und verdient es weiter gedacht zu werden. Für mich leider zu
wenig rund…

In Liebe,

Eure Frau Antje

Kevin Maher – Nichts für Anfänger

Zuerst wird die Familienkatze überfahren, dann kriegt Helen McDowell einen Hockeyball ins Gesicht und June Shilaweh wird von einem Laster überrollt – das Mütternetzwerk aus der Nachbarschaft hat noch mehr solcher Geschichten auf Lager, doch sie sind nur böse Omen für das, was Jim Finnegan auf der Schwelle zum Erwachsenwerden noch erwarten soll: Die große Liebe wird zu einem einzigen Worst-Case-Szenario, seine Familie droht zu zerbrechen und ein zwielichtiger Pfarrer macht ihm das Leben zur Hölle. Nicht für Anfänger, jedenfalls.

 

Seitenzahl:480

Heyne Verlag

ISBN: 978-3-453-41806-6

 

Der Roman handelt von einem anfänglich 13 jährigen Jungen – Jim Finnegan, der als jüngstes Kindneben fünf älteren Schwestern, in einer streng katholischen Familie aufwächst. Die Geschichte spielt in den 80er Jahren in Dublin – Irland.

Jim ist der Ich-Erzähler in diesem Roman, er stellt sein Leben mit allen Höhen und Tiefen, in einer sehr direkten und auf eine sehr verklärte Art und Weise dar.

Den regelmäßig stattfindenden Müttertreffen lauschen die Jungen der Gemeinde heimlich aber sehr gespannt. Die Mütter unterhalten sich über die dramatischen und sehr drastischen Geschehnisse der letzten Wochen und Tage. Diese werden detailgetreu nachempfunden und aufgrund der schwere des Vorfalls wird ein Wettbewerb des Grauens veranstaltet – „Umso blutiger, umso besser.“.

Jim ist zu Beginn ein ganz normaler Junge, mit ganz normalen Jungenproblemen. In der Schule wird er geärgert, gibt dies aber ebenso zurück. Er verliebt sich zum ersten Mal und macht die Erfahrung, wie es ist ein Mädchen nicht haben zu können, da sie mit einem anderen liiert ist. Der zwiespältige Gemeindepfarrer O´Culigeen vergreift sich mehrfach an Jim, ohne dass er sich jemanden mitteilen kann, da der Herr Pfarrer ein hoch angesehenes Gemeindemitglied ist und von Mutter und Freundin verehrt wird. Er macht seine ersten sexuellen Erfahrungen mit einem Mädchen und bekommt prompt die nächsten Probleme. Außerdem erkrankt sein Vater schwer, was zu Zerwürfnissen innerhalb der Familie führt.

Die Handlung wird aus einer einzigen Perspektive geschildert und ohne Dialoge, Punkt und Komma erzählt. Es ist spürbar, wie Jim Finnegan im Verlauf des Romans erwachsener wird und durch die Erlebnisse seine Art des Erzählens verändert. Zum Ende des Romans könnte man fast meinen, dass er schon sehr reif und fast zynisch auf Konfrontationen reagiert, was eher untypisch für einen Jungen seines Alters ist, aber durchaus seinen Erfahrungen angemessen erscheint.

Der Leser wird innerhalb der ersten Seiten in eine zum Teil sehr verstörende aber durchaus denkbare Realität entführt. Die Ereignisse werden in einer unverblümten, rabiaten, direkten Sprache der Jugend ausformuliert. Aufgrund dessen ist mir der Einstieg in diesen Roman sehr schwer gefallen und ich habe sehr lange gebraucht, um einen Zugang zu finden. Nachdem mir dies geglückt ist, hat sich das Buch sehr gut gelesen und ich konnte mich als Leser sehr gut in die sehr schrecklichen aber auch fröhlichen Erlebnisse von Jim Finnegan hinein versetzen.

Sehr schön finde ich die geschilderte Umgebung des Buches, durch die immer  wiederkehrenden kleinen Details, herausgegriffen aus den 80er Jahren, wie beispielsweise Gegenstände oder Musiktitel, fühlt man sich in diese Zeit hineinversetzt.

Der Handlungsverlauf des Romans ist für mich durchaus schlüssig, wenn auch die Art und Weise der Darstellung nicht immer mein Geschmack ist. Kritisieren möchte ich nur zwei Dinge. Zum einen, dass Jim in London in eine Art Heilsekte gerät und sich die Handlung sehr auf diesen Kontakt versteift und bis zum Ende präsent erhält und zum anderen, dass das Ende des Romans nicht rund und für meinen Geschmack nicht hundert prozentig passend ist.

Dennoch möchte ich diesen Roman all denen empfehlen, die realistische Literatur mögen und zum Beispiel Bücher wie „Tschick“ von Wolfgang Herrendorf gern lesen.

Eure Frau Antje

Lesemonat Februar

Ein spätes Hallo ihr Lieben! Im Februar hat sich bei mir lesetechnisch nicht viel  getan, dafür habe ich es endlich einmal geschafft, alle (fast alle) noch offenen Rezensionen zu überarbeiten und online zu stellen. Dennoch habe ich einige sehr, sehr schöne Bücher gelesen und möchte wenigstes im Rückblick kurz darüber berichten.

 

Flavia de Luce und der Mord im Gurkenbeet hat sich wirklich gut gelesen, in jedem Fall ein wunderbares Buch für zwischendurch. Es handelt sich um einen spannenden Krimi, welcher durchaus auch schon von jüngeren Lesern verschlungen werden kann, da Flavia selbst erst elf Jahre ist und eine kleine Detektivin darstellt. Die Geschichte von Flavia und ihrer Familie wird mit Hilfe des Mordfalles im Gurkenbeet aufgearbeitet und löst das dringende Bedürfnis aus, weitere Fälle mit Flavia lösen zu wollen. Ganz klar ein Buch mit Suchtfaktor! Es gibt bereits sechs Bände und zwei weitere Bände liegen hier schon zum Lesen bereit.

 

Weiterhin komme ich nicht drum herum, euch von den Liebeskindern zu berichten. Dieses Buch… Nein – DIESES Buch hat in mir alle erdenklichen Gefühle ausgelöst. Ich liebe die Liebeskinder. Die beschriebenen Themen in diesem Buch sind so wundervoll, so ehrlich, so direkt und dennoch so makaber und schrecklich. Ein Buch, welches ich nicht aus der Hand legen konnte, es direkt zweimal gelesen habe und es auch nach dem zweiten Lesen noch immer entsetzlich schön finde. Ich kann euch nur ans Herz legen, lest es! Ich werde auch in den nächsten Wochen eine Rezension zu diesem Buch veröffentlichen, muss aber, aus genannten Gründen, das Thema noch etwas sacken lassen…

 

Nun zu einem anderen Thema: Die Leipziger Buchmesse 2015 – noch vier Tage, dann ist sie da und ich werde ab Freitag mittendrin sein. Natürlich habe ich mich schon ein wenig vorbereitet. Ich bin dieses Jahr mit Presseausweis und nigelnagelneuen Visitenkarten dabei. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich freue! Nur mal so… Juchuhhhh!!!

 

Im Februar gab es bei mir mal wieder Katzenbesuch. Die zwei Süßen von meiner Mom waren da und haben sich eine schöne Ferienwoche gegönnt. Meine zwei fanden das zu Beginn gar nicht so lustig und vor allem Globi hat sich geweigert die zwei auch nur eine Minute allein zu lassen. Bruno und Kenya haben den faulen Laden hier mal ein wenig aufgemischt und Leben in die Bude gebracht. Leider war es nur eine Woche aber die haben wir alle genossen und zum Ende waren auch alle wieder (wie immer) beste Freunde.

 

Ein weiteres Highlight in diesem Monat war die Valentinsüberraschung von meinem Mann. Er hat mir Theaterkarten geschenkt und zwar für das Wechselbad in Dresden zu „Herr Doktor die Kanüle klemmt“. So wie es der Name des Stückes schon injiziert, handelt es sich hierbei um ein sehr frivoles Stück mit leicht bekleideten Sprechstundenhilfen und einem sehr, naja… mhhh, wie sagt man das? Es geht um einen Gynäkologen, seinen Bruder einen Veterinärarzt, eine  Urlaubsvertretung, einen amerikanischen Geheimagenten, gestohlene Forschungsergebnisse und eine Liebesgeschichte. Dies alles ist in viel Witz und Freizügigkeit gepackt und bietet eine nette Unterhaltung. Allerdings sollte man nicht mit zu  hohen Erwartung an die Sache heran gehen und vor allem sein Charmegefühl und auch einen Teil des Niveaus vor der Tür kurz ablegen 😉

 

Das soll es nun von mir gewesen sein. Ich bin nun in unruhiger und freudiger Erwartung auf die Buchmesse und werde euch brühwarm berichten.

Bis dahin Eure Frau Antje.

Christopher Morley – Das Haus der vergessenen Bücher

Die wohl bezauberndste Buchhandlung in New York…
Brooklyn, 1919. Roger Mifflin, ein Bibliomane wie er im Buch steht, betreibt ein Antiquariat, in dem die Geister der Weltliteratur durch die Gänge spuken, Rauchschwaden die Luft vernebeln, zwei junge Menschen sich ineinander verlieben, ein Buch verschwindet und ein
Spionagefall seinen Lauf nimmt.
 

Seitenzahl: 256

Atlantik Verlag

ISBN: 978-3455600124

 

Was sage ich jemanden, der mich nach diesem Buch  fragt? Darüber habe ich lange nachgedacht… auch jetzt weiß ich die Antwort noch nicht genau…

Der Handlungsort ist die Buchhandlung Panassus und die Handlung beginnt mit einem Aufeinandertreffen von Mr. Mifflin und Aubrey Gilbert. Mr. Gilbert hat es sich zum Ziel gemacht dem Buchhändler Mr. Mifflin eine oder am besten gleich mehrere Werbeanzeigen zu verkaufen, da nur so in dieser verrückten Zeit ein so kleines Geschäft bestehen kann.

 

Dieser Vorschlag erlaubt es Mr. Mifflin einen sehr langen, umwerfenden Monolog über das Thema Bücher, Buchhandlung und Kundenkontakt zu halten. An genau dieser Stellen hat mich dieses Buch bin seinen Bann gezogen und ich konnte mich die nächsten Kapitel nicht von ihm losreißen.

Wenn man diese Seiten liest, ist die Liebe des Autors zu Büchern förmlich spürbar. Es wird eine unzertrennliche Verbindung zwischen Leser und Buch geschlossen, die schon fast unheimlich erscheint. Die Darstellung des Buchladens oder auch Antiquariats ist so realistisch, dass man den leicht muffigen Geruch der Bücher riecht, es fühlt sich so an, als ob man den aufgewirbelten Staub beim Laufen durch die Gänge im Sonnenschein fallen
sehen kann und das Luftgemisch aus Rauch, Staub und alter Druckerschwärze einen
direkt umhüllt. Eben genau diese Empfindungen die Bibliophile in einer alten Bibliothek
fühlen.

 

Dieses Buch besticht mit einer Fülle an Zitaten die man sich aufschreiben und niemals wieder vergessen möchte. Außerdem ist es gespickt mit intertextuellen Anspielungen, welche ich in dieser Fülle vergleichend erst selten gelesen habe.

Diese romantische Atmosphäre wird von Geheimnissen, Spionage, einem verschwindenden und auf mysteriöse Weise wieder auftauchenden Buch, Erpressung und Verfolgungsjagten durchbrochen. Es handelt sich bei diesem Buch keinesfalls um einen bücherverherrlichenden Roman, auch wenn er dieses zu Beginn durchaus suggeriert. Es ist ein Kriminalroman und
erfüllt auch jegliche Klischees.

 

Eines muss man dem Roman „ Das Haus der vergessenen Bücher“ lassen, seine Erstauflage war im Jahr 1919, daraufhin ist es selbst zu einem der „vergessenen“ Bücher geworden und nun im Jahr 2014/15 ist es wieder in aller Munde. Mach dies nicht Hoffnung?

 

Viel Spaß beim Hineindenken, -fühlen und natürlich
Lesen!

Eure Frau Antje

 

Kerstin Gier – Silber. Das zweite Buch der Träume

Und da hörte ich es, mitten in das plötzliche Schweigen  hinein: ein vertrautes, unheilvolles Rascheln, nur ein paar Meter entfernt. Obwohl niemand zu sehen war und eine vernünftige Stimme in meinem Kopf sagte, dass das hier sowieso nur ein Traum sei, konnte ich nicht
verhindern, dass Angst in mir hochkroch, genauso unheilvoll wie das Rascheln. Ohne genau zu wissen, was ich tat und vor wem ich davon lief, fing ich wieder zu rennen an.

 

Seitenzahl:416

Fischer/ FJB Verlag

ISBN: 978-3841421678

 

Das zweite Buch der Träume beginnt wieder mit Uneinigkeiten in der Familie Silber und Spencer. Das „Bocker“ (Biest in Ocker alias die Großmutter von Grayson und Florence) zeigt offen ihre Abneigung geben Liv und ihre Familie. Weder Ann, als neue Frau im Leben von Ernest, noch die zwei Töchter Mia und Liv genügen ihren Ansprüchen. Nach einem heftigen Wortgefecht reicht es Liv und Mia, und Rache ist ja bekanntlich süß. Die beiden Mädchen
sägen heimlich den Lieblingsbaum des Bocker ab, niemand weiß von ihrer Tat aber
plötzlich steht es im Tittel-Tattel Blog…

 

Zu der vernichtenden Verachtung durch ihre Stiefschwester Florence und das Bocker kommen seltsame Gegebenheiten in der Traumwelt hinzu. Außerdem schlafwandelt Mia plötzlich und stellt für sich und andere eine große Gefahr dar… Immer mehr Geheimnisse von Liv kommen an das Tageslicht und es kann nur eine Lösung geben – die Träume – aber wer ist in der Lage ihre Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen?

 

Es kommt zu Kämpfen in der Traumwelt und diese beeinflussen nicht nur das dortige Geschehen, sie haben auch unmittelbare Auswirkungen auf die reale Welt. Seltsame Kräfte sind am Wirken und neue Fähigkeiten und Kräfte der besonderen Art bestimmen den Handlungsverlauf der Träume.

 

Auch dieses Buch beinhaltet eine Fülle an Emotionen, Spannung, und mysteriösen Gegebenheiten. Es gibt Trennungen, neue Bündnisse, Liebeskummer und neue Traumweltbesucher…

 

Wieder ein MUSS – Buch für alle die schon von dem ersten Buch der Träume gefesselt waren und weiterhin wissen wollen, welche Abenteuer Liv und ihre Freunde in der Traumwelt bestreiten.

 

Ich freue mich schon auf das dritte Buch der
Träume aber da müssen wir alle noch bis zum Sommer warten…

 

Eure Frau Antje

 

Kerstin Gier – Silber. Das erste Buch der Träume

Zögernd sah ich mich um. Ich war in einem Korridor  gelandet, einem schier unendlich langen, mit zahllosen Türen rechts und links. Die Tür, durch die ich gekommen war, hatte einen Anstrich in sattem Grün, dunkle, altmodische Metallbeschläge, einen Briefschlitz aus dem gleichen Material und einen hübschen Messing-Türknauf in Form einer gekrümmten Eidechse. Plötzlich war mir sonnenklar: Wenn ich wissen wollte, was es mit diesen rätselhaften Träumen auf sich hatte, dann musste ich sie öffnen. Und hindurchgehen. Wenn ich den Mut dazu hatte.

 

Seitenzahl: 416

Fischer/ FJB Verlag

ISBN: 978-3841421050

 

Liv Silber ist die älteste Tochter von Ann Silber, ihre jüngere Schwester heißt Mia. Die zwei Geschwister werden von ihrer Mutter überrumpelt und ziehen kurz nach ihrer Ankunft in London zu ihrem neuen Freund Ernest und seinen zwei Kindern – Zwillingen – Grayson und Florence Spencer. Die weniger glücklich verlaufende Familienzusammenführung gefällt keinem der vier Kinder wirklich, da es für alle heißt sich in einem großen Maß
einzuschränken und alles miteinander zu vereinbaren. Livs neuer Stiefbruder gehört zu einer geheimnisvollen Clique, zu dieser gehören Jasper, ein sehr aufgeweckter, quirliger Junge,
Arthur, der Mädchenschwarm und Henry, welcher sehr verschlossen und zurückhaltend wirkt.

 

Liv begegnet den Jungs aber nicht nur in der Schule, sie beobachtet die vier bei einer geheimnisvollen, grusligen Zeremonie auf dem Friedhof und wird ungewollt in eine neue Welt zwischen Traum und Realität entführt. Eigenartige Dinge gehen in dieser Traumwelt vor, welchen Liv auf den Grund gehen will und ehe sie sich versieht, steckt sie mitten in einer Welt, in der ungeahnte Gefahren lauern.

 

Eine Spannende Geschichte über eine parallele Traumwelt und viele mysteriöse Geheimnisse. Interessant ist der Aufbau des Buches, die Perspektive der Ich-Erzählerin wird immer wieder durch einen allwissenden Erzähler unterbrochen. Dieser taucht in Form des Tittel-Tattle-Blogs auf. Es handelt sich dabei um ein Online-Forum, welches von einer Secrecy geführt wird. Aus unbekannten Gründen, weiß sie alle Geheimnisse der Schülerinnen und Schüler an der Frognal Academy, der Schule auf welche Liv und die anderen gehen, und scheut sich nicht diese online zu stellen.

 

Kerstin Gier schafft eine Welt zum Träumen, in welche man sich gut hineindenken kann, wenn man keine Angst hat…

 

Von mir ein großen JA zu diesem Buch!

 

Eure Frau Antje

 

 

« Ältere Beiträge

© 2025 aquaman

Theme von Anders NorénHoch ↑